Dieser Artikel nimmt ein für uns wichtiges Prinzip des Taschencoaches in den Blick. Die Akzeptanz der eigenen Endlichkeit. Das Prinzip beinhaltet viele Praktiken, die uns täglich unterstützen bewusst zu leben. Es ist unsere Entscheidung! 

Aber was meinen wir, wenn wir von der Akzeptanz der eigenen Endlichkeit sprechen?

Unsere Zeit ist endlich! Dieser Gedanke ist möglicherweise nicht gerade der Stimmungsaufheller des Tages. Zumindest nicht für diejenigen unter uns, die eher einen defensiven Umgang mit der eigenen Sterblichkeit pflegen und Gedanken an den Tod verdrängen. 

Aber es ist wie es ist: Tod und Leben sind untrennbar miteinander verbunden. 

„Das Leben und ich sind in allem, das einen Anfang hat und ein Ende.
Das Leben und ich stehen zusammen hinter allen Türen, die geöffnet werden.“
(Auszug aus dem Buch Das Leben und ich. Eine Geschichte über den Tod.)

                                                                                                                 Elisabeth Helland Larsen, Marine Schneider

Wenn wir diese Tatsache akzeptieren, haben wir den Schlüssel zu einem zufriedenen Leben in der Hand. Jetzt müssen wir ihn nur noch benutzen. 

Im Alltag ist das allerdings nicht immer so einfach. 

Die Welt ist voller To Do´s und Möglichkeiten

Wir haben jeden Tag eine Vielzahl von Gedanken. Viele beziehen sich darauf, was wir noch erledigen möchten. Sofort, heute, morgen, irgendwann. Im Kopf ist alles möglich. Manches davon ist klein, wie zum Beispiel der Gedanke eine Geburtstagskarte zu schreiben. Andere Gedanken wiederum sind groß, wie zum Beispiel ein tolles Projekt, welches man gerne ins Leben bringen würde. Oder mal eben die Welt retten 😉 Dinge die uns wichtig erscheinen, die wir gerne in die Hand nehmen möchten.

Dazu kommen noch die ganzen Anforderungen von außen. Bei der Arbeit. Zuhause. Im Ehrenamt. So vieles erscheint wichtig und dringlich. Alles erfordert gefühlt Reaktionen und Antworten. Manchmal weckt das alles in uns einen sofortigen Drang zum Handeln und wir legen einfach los – und manchmal lähmt es uns und wir fangen erst gar nicht an. 

Beide Möglichkeiten sind nicht unbedingt hilfreich. Denn wenn wir einfach anfangen, einen Punkt nach dem anderen abzuarbeiten, ist der Tag schnell vorbei. Du hast möglicherweise viel erledigt, aber du blickst ohne Freude darauf. Du fragst dich, wo ist der Tag hin? Und so verrinnt deine Zeit und du spürst zunehmend eine latente Unzufriedenheit. Denn tief in unserem Inneren wissen wir von der eigenen Endlichkeit.

Wenn wir jedoch so gelähmt sind von der Menge der gefühlt zu erledigenden Dinge und gar nicht erst beginnen, werden wir uns mit der Zeit schlecht fühlen. Zum einen, weil die Dinge natürlich immer noch da sind und zum anderen, weil wir uns auch von positiven Erlebnissen abschneiden. D.h. wenn wir nichts tun, passiert auch nichts Schönes. Selbst wenn wir aus der Vermeidung heraus etwas tun was wir eigentlich mögen, fühlen wir uns auf Dauer nicht wirklich gut dabei. Es gibt uns nicht wirklich Kraft und Zuversicht.

Nun könnte man anfangen mit Listen zu arbeiten. D.h. sobald dir ein Gedanke kommt, was noch zu tun ist, schreibst du ihn nieder. Und dann arbeitest du diese Listen systematisch ab. Am besten priorisierst du sie vorher, damit du auch wirklich das Dringende und Wichtige erledigst. Das ist auch eine wirklich gute Idee. So entleerst du deinen Kopf und schaffst dir Freiräume. 

Aber was ist mit der Endlichkeit?

Willst du wirklich als “Erlediger” durch dein Leben gehen? Oder gibt es da vielleicht noch mehr? 

Es gibt definitiv noch mehr: 

  • Freude und  Zufriedenheit
  • die eigenen Träume
  • persönliche Weiterentwicklung

Wenn die “Akzeptanz der eigenen Endlichkeit” ein handlungsleitendes Prinzip für dich ist, dann bist du eingeladen deine eigene Zeit bewusst zu gestalten. Es spricht also auch gar nichts dagegen Dinge abzuarbeiten – aber alles hat seine Zeit. 

 

  • Es gibt eine Zeit sich über die eigenen Träume und Ziel bewusst zu werden. 
  • Es gibt eine Zeit Dinge abzuarbeiten. 
  • Es gibt eine Zeit des Innehaltens und reflektierens.

Wir kennen viele Menschen, die sich die oben genannten Zeiten nehmen. Zum Ende des Jahres und Beginn des neuen Jahres nehmen sie sich Zeit, bewusst durch die letzten Tage des Jahres zu gehen, um dann mit neuen Erkenntnissen ausgerichtet das neue Jahr zu beginnen. Sie schreiben regelmäßige To Do Listen und sind gut organisiert. Und möglicherweise nehmen sie sich auch immer wieder Zeit über das eigene Tun nachzudenken. Und dennoch scheint etwas zu fehlen. Was macht den Unterschied?

Der bedeutende Unterschied ist: Alles ist miteinander verbunden. 

Die Akzeptanz der eigenen Endlichkeit bedeutet auch immer, dass alles miteinander verbunden ist. 

  • Meine Träume und Ziele müssen den Weg in meine Listen finden. 
  • Meine Listen müssen die Grundlage einer wiederkehrenden Reflektion sein. 
  • Und dies alles ist eine ständige Iteration.

Abgeleitete Praktiken aus dem Prinzip “Akzeptanz der eigenen Endlichkeit” 

Erkunde deine Träume und Ziele. Wo willst du hin im Leben? Was ist dir wichtig? Wer willst du sein? Große Fragen, die wahrscheinlich große Antworten nach sich ziehen. Untersuche sie und mach sie handhabbar. Sind es tatsächlich deine Träume und Ziele? Was genau beinhalten sie? Was sind erste Schritte? Vielleicht erstellst du einfach eine Liste mit den Dingen die zu tun sind, um deinen Träumen und Zielen näher zu kommen. 

Schreibe alle deine Vorhaben auf. Notiere dir Gedanken die dich beschäftigen. Wie schon erwähnt haben wir ja immer viele Gedanken im Kopf. Manchmal sind es klare Aufgaben, manchmal eine Erkenntnis, manchmal eine Frage. Egal was – auch egal ob groß oder klein – Gedanken haben die Angewohnheit uns auch immer wieder in Momenten zu überfallen, wo wir sie uns gerade nicht wünschen, deshalb ist es gut sie auszuspeichern und dem Körper so das Gefühl zu geben, dass sie einen Ort haben. Damit sie uns nicht in den unmöglichsten Momenten überfallen. Denn es geht oftmals ja gar nicht darum, wie viel Zeit wir uns für etwas nehmen, sondern wie viel Aufmerksamkeit wir dafür haben.  

Setze alles was du tun willst in Relation zur Zeit. Jeder Gedanke der eine geistige oder physische Handlung von dir erfordert muss verortet werden. Wann willst du es tun? Gibt es schon ein konkretes Datum? Einen groben Monat? Oder erst einmal eine Art “Sammelstelle” weil es noch unklar ist. 

Schreibe mit der Hand. (Das ist zumindest unsere Empfehlung 😉 geht ja auch digital ;-)) Das Schreiben mit der Hand hat den Nutzen, dass der feinmotorische Bereich des Gehirns aktiviert wird, was tiefere Eindrücke im Langzeitgedächtnis hervorruft. Dein Gehirn ist so in der Lage, Ideen und Aufgaben besser im Bezug zur Zeit zu verorten. schätzt Zeiten also leichter ein. Und bist dir dennoch bewusst “alles dauert länger als man denkt”. (Exkurs: gerade bei Routinen verschätzen wir uns oft in der Zeit. Sie werden von uns oft als nicht so ereignisreich wahrgenommen, dass wir sie als deutlich kürzer einschätzen, als sie tatsächlich sind.)

Übertrage regelmäßig deine To Do´s und halte deine Träume im Blick. Viele schreiben ihre To do´s auf Post its und werfen sie irgendwann weg, wenn alles erledigt ist. Wenn du dir angewöhnst für jeden Tag eine Liste zu erstellen, dann führt das dazu, dass du Aufgaben die nicht erledigt sind übertragen musst. Auf den nächsten Tag, den Monat oder einen anderen Zeitpunkt. Spätestens beim dritten Übertragen fragst du dich automatisch, was es mit der Aufgabe auf sich hat. Hast du die Zeiten so falsch eingeschätzt, dass sie einfach nicht schaffbar war? Ist sie vielleicht gar nicht so wichtig? Oder ist sie für dich nicht wichtig? Ryder Carroll sagt: “Übertragen hilft ständig die Bedeutung unseres Tuns vor Augen zu führen, Ablenkungen heraus zu filtern.” Es ist also eine ganz automatische Reflektion die dich zum Gestalter deines Lebens macht.

Wenn du einen Unterstützer suchst – einen der dir dient – der nicht wertet – dann arbeite mit dem Taschencoach.