Die Hoffnung des Neubeginns

Nie habe ich es so deutlich gespürt wie in diesem Jahr. Den Zauber und die Hoffnung die ein neues Jahr mit sich bringt. Alles erscheint möglich.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“

                                                                                                                           Hermann Hesse.

Natürlich bin auch die Jahre davor achtsam durch diese Zeit des Jahreswechsels gegangen. Ich habe bewusst die Zeit zwischen den Jahren gestaltet, habe die Natur beobachtet, habe zurückgeblickt, das Jahr gut beendet, bin gemeinsam mit anderen dem Silvesterbrauch gefolgt und habe das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt. Ich habe Pläne für das neue Jahr gemacht und mich auf das Kommende vorbereitet. Und dennoch gab es dieses Jahr einen Unterschied. Ich habe den Zauber und die Hoffnung die in einem Neubeginn steckt wirklich gespürt und sie hat mich mit Kraft erfüllt. 

Aber nun von Anfang an. Wie kam es dazu?

Wer mich kennt, der weiß, das ich schon seit langer Zeit wieder einen analogen Kalender führe. Der digitale Kalender war für mich in der Vergangenheit nicht mehr hilfreich. Zu oft hatte ich das Gefühl, dass der digitale Kalender nicht immer etwas mit meiner Lebensrealtität zu tun hatte.  Es fühlte sich an, als würden wir ein unterschiedliches Zeit-Raum-Kontinuum betrachten. Immer wieder ist es mir passiert, dass ich über für mich wichtige Ereignisse digital drüber geplant habe, da diese keinen Raum im digitalen Kalender hatten. Oder dass Termine sehr „überraschend“ auftauchten. So fühlte ich mich manchmal wie fremdgesteuert und nicht wie die Gestalterin meines eigenen Lebens. Deshalb habe ich wieder angefangen meinen Kalender analog zu führen.

Beim Schreiben mit der Hand kommt man viel stärker ins Fühlen. Für mich persönlich hatte das viele positive Auswirkungen. Ich wurde zur Gestalterin meines Lebens. Und dieses Jahr ist zudem noch etwas ganz besonderes passiert.   

Das weiße Blatt

Ich hatte mir schon vor Wochen einen neuen Kalender gekauft. Oder vielmehr ein neues Notizbuch. Es sieht wunderschön aus. Hat einen tollen Umschlag und das Papier ist von guter Qualität. Und es ist leer. Bis auf eine Seitennummerierung gänzlich leer. 

Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt, ein leeres Notizbuch aufzuschlagen und zu wissen, das ist dein Jahr? Vielleicht ruft dieser Gedanke zunächst einmal Panik in dir hervor. Leer? Keine Termine? Entspann dich. Ich habe natürlich auch schon im letzten Jahr Termine für das neue Jahr gemacht – aber die trage ich immer in einen kleinen Leporello ein, der immer meine aktuelle Jahresübersicht darstellt. Dieser klebt aber zur Zeit noch in meinem alten Kalender.

Deshalb jetzt noch mal. Vor mir lag dieses leere Notizbuch. Mein Kalender für 2023. Schön. Rein. Leer. Ein neuer Beginn. Alles scheint möglich. Ein Gefühl der Hoffnung taucht auf. Und dieses Gefühl war wirklich besonders. Angesichts der Weltlage ist das auch wirklich ein sehr besonderes Gefühl. Und es weckt Kraft und Zuversicht. Es lädt ein zu gestalten. So gab ich dem Ganzen erst einmal einen Titel. Ganz einfach. Mein Jahr 2023. Und die nächste Seite nutzte ich, um ein Bild von meiner Vorstellung der Zukunft zu generieren. Mich hineinzufühlen. Ich hatte das Glück, dass zwei gute Freundinnen diese Zeit mit mir gemeinsam nutzten. So machten wir es uns schön. Saßen gemütlich bei einer Tasse Tee zusammen und ließen jede für sich ihre Vorstellung von der Zukunft wachsen. In dem Gefühl, alles ist möglich. Wir haben es in der Hand. 

„Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

                                                                                                                           John Lennon

Natürlich wissen wir, dass das Jahr auch dieses mal wieder einige Überraschungen für uns bereit hält, die wir uns möglicherweise noch gar nicht vorstellen können und vielleicht auch abwählen würden, wenn wir es könnten. Aber daneben wird es immer unsere erste Seite im Kalender geben. Die eigene Vorstellung der Zukunft. Aus der Kraft und Energie des Neubeginns entstanden. Als Reflektionsfläche für das Kommende. Darüber hinaus lädt sie uns ein, entschieden und kraftvoll unseren eigenen Weg zu gehen. 

Wenn du magst, dann verstehe diesen Text, als Einladung dir selbst einen Raum zu kreieren, der diese Wirkung auf dich hat. Magie und Hoffnung in dir hervorruft. Und sei nicht ungeduldig, denn ein solcher Raum wird eingeladen – nicht erzwungen. Es gibt allerdings einige Faktoren, die zum Gelingen beitragen. Vielleicht spürst du für dich mal nach, ob es die nachfolgenden sind und/oder ob du noch etwas anderes brauchst. 

 

Faktoren für dieses Gelingen

  • Gestalte deinen physischen Raum. Mach es dir gemütlich.
  • Lege etwas zum Schreiben bereit. Vielleicht hast du einen besonderen Stift. Ein besonderes Heft. Oder deinen Taschencoach. Vielleicht ist es auch eine leere Leinwand.
  • Sorge für Ruhe.  Vielleicht ziehst du dich zurück. Möglicherweise machst du dir ganz leise Musik an.
  • Nimm dir Zeit. Gib dir selber die Zeit, dich dem Thema zuzuwenden. 
  • Stimme dich ein. Kehre deinem Alltag den Rücken und wende dich innerlich dem Neuen zu. Eventuell gehst du auch vorher in die Natur und schaust, ob dir dort etwas begegnet, was für dich wichtig sein könnte. 
  • Vielleicht lädst du dir Gleichgesinnte ein und ihr teilt eure ersten Gedanken. 
  • Fang einfach an. Skizziere die ersten Gedanken – wenn du magst mit Bleistift. Du kannst schreiben oder zeichnen. Was du magst.
  • Lass es entstehen. Wenn dir ein Gedanke kommt, dann lass ihn zu, auch wenn er möglicherweise noch nicht fertig zu sein scheint. Dein Bild kann wachsen. 

Ich wünsche dir viel Spaß. Deine Nicole.