… es ist das Einzige, was passieren konnte.  

Weihnachtszeit – eine ganz spezielle Zeit

Die Weihnachtszeit ist schon eine ganz spezielle Zeit. Es wird im Vorfeld ziemlich viel Spannung aufgebaut oder etwa nicht?

Es kommen unglaublich früh die ersten Weihnachtsmänner und Lebkuchen in die Regale und verkünden uns: Bald ist es soweit, bist du bereit!? Zunächst kann man noch darüber hinwegsehen und sich sagen, dass es doch noch viel zu früh ist, aber dann geht es los.

Die Beleuchtungen werden in den Straßen installiert, die ersten Weihnachtsmärkte beginnen schon im November, ab dem 1. Dezember zählt man beim Türchen öffnen die Tage runter, die Adventszeit beginnt. Noch bist du vielleicht ganz entspannt – aber Tag für Tag rückt das große Fest immer näher. Ganz viele Menschen erleben sich in einer Art gehetzter Besinnlichkeit -zwischen Adventskranz binden, Kekse backen und dem Run auf die ultimativen Geschenke. Von überall kommen die Einladungen zu mehr Besinnlichkeit, hier noch ein digitaler Adventskalender und dort noch ein Workshop zum Karten basteln. All das neben dem normalen Jahresendspurt. Und unaufhörlich rückt Weihnachten näher.

Und damit auch die Zeit, die uns eigentlich eine ganz besondere Botschaft verkünden möchte. Uns ein Licht in der Dunkelheit anzündet. Hoffnung gibt. Neuanfang verkündet.

Aber dafür muss man bereit sein. Vorbereitet. Perfekt vorbereitet. Der Baum muss super sein. Die Kekse lecker. Die Familie beisammen. Und alle ganz fröhlich.

Ist das so? Irgendwie fühlt es sich so an. Vielleicht durch die im Vorfeld erzeugte Spannung. Vielleicht durch den Erwartungsdruck, den diese Zeit aufbaut, von heiligen Familien, die in Stille besinnlich beisammen sind.

Und dann kommt das Leben: Und alles ist vielleicht ganz anders. Nicht besinnlich und ruhig, sondern laut und meckrig, weil das Geschenk dann doch nicht das richtige war, das Essen schwer im Magen liegt, manch einer abgekämpft von den ganzen Vorbereitungen einfach nur noch schlafen möchte. Aalles fühlt sich irgendwie ganz anders an als man es sich vorgestellt hat.

Das ist das Leben. Willkommen. Es ist immer für eine Überraschung gut. Und wenn wir es schaffen, unsere Erwartungen loszulassen, dann können wir vielleicht auch darüber schmunzeln, dass Onkel Karl nur von seinen Krankheiten erzählt, gefühlt 5 Gespräche zeitgleich am Tisch über Kreuz laufen, das Geschenk vielleicht doch nicht so heißgewünscht war, wie gedacht und und und. Denn …

Egal, was passiert, es ist das Einzige, was passieren konnte. 

Dies ist das zweite Prinzip der von Harrison Owen beschriebenen unveränderlichen Prinzipien des Spirits aus seinem Buch „The Spirit of Leadership“. Weiter schreibt er über diese Spirits, dass sie in ihren Extremen oftmals sehr unangenehm sind. Ja, das ist wohl so – aber sie sind 😉 Es nützt also nichts ihnen zuwiderzuhandeln. (Wer sich jetzt übrigens fragt, was die anderen sind, dem sei das Buch empfohlen – oder vielleicht kennst du sie auch schon durch die Methode OPEN SPACE).

In dem Moment, in dem du dieses Prinzip anerkennst, ersparst du dir eine Menge Sorgen, Beschwerden, hätte, könnte, sollte und kannst vielleicht auch die Möglichkeiten erkennen, die sich dennoch auftun.

In diesem Sinne wünschen wir dir ein erwartungsfreies Weihnachten. …oder folge Joseph Beuys Anleitung zum guten Leben

 

Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern.
Höre alten Leuten zu.
Öffne dich, tauche ein, sei frei.
Segne dich selbst.
Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.

Joseph Beuys